IceWatcher
Montag, 30 Januar 2023

IceWatcher

Die Gletscherschmelze, die durch die globale Erwärmung verursacht wird, legt jedes Jahr archäologische Überreste in unseren Bergen frei. Diese im Eis eingeschlossenen Objekte sind oft über Jahrtausende hinweg sehr gut erhalten und liefern wertvolle Informationen über unsere Vergangenheit.

Die Gletscher-Archäologie ist eine junge wissenschaftliche Disziplin. Ihr Ziel ist es, die von den Gletschern freigesetzten Überreste zu inventarisieren, zu erhalten und zu erforschen. Das kantonale Amt für Archäologie des Wallis hat sich mit einer App für partizipative Wissenschaft ausgestattet, um die durch das Abschmelzen der Gletscher und Eisfelder freigesetzten Überreste zu sammeln. Die von Biolovision Sàrl entwickelte App IceWatcher (kostenlos) ermöglicht es Bergsteigern und Bergprofis, Funde von Gegenständen, Relikten und menschlichen Überresten, die sie bei ihren Touren entdecken, direkt mit ihrem Smartphone zu melden. Die Gegenstände werden genau geortet, nach ihrer Art klassifiziert (menschlicher Überrest, Metall, usw. - siehe Bildschirmfotos unten) und können mit Fotos und einer Beschreibung des Fundortes versehen werden, so dass sie schnell bewertet und dann von den zuständigen Diensten eingesammelt werden können. Auf diese Weise können sie vor einem schnellen Verfall aufgrund der neuen Umweltbedingungen gerettet werden. Das Verlassen des Eises führt nämlich schnell zu Fäulnisprozessen, Pilzbefall, weiterer Korrosion und/oder Fragmentierung durch Austrocknung der verschiedenen Artefakte. Bei einer schnellen Lagerung unter stabilen Konditionen können die Relikte wertvolle Informationen über unsere Vergangenheit und die frühere Umwelt offenbaren. Die Artefakte sollten nicht berührt oder bewegt werden. Eine gut gemeinte Geste kann wichtige Hinweise für eine zukünftige Interpretation auslöschen oder zerstören. Die Position eines Objekts zum Zeitpunkt seines Fundes ist entscheidend, um die Umstände zu verstehen, wie es an einem solchen Ort gelangte.

Die IceWatcher-App ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Publiziert in Aktuelle Projekte
Donnerstag, 25 August 2022

3-2-1-heiss!

Worum geht es in dem Projekt?

Das Phänomen der sogenannten Hitzeinseln in dicht bebauten Gebieten tritt aufgrund des Klimawandels immer häufiger, länger und intensiver auf. Diese sind für die Bevölkerung nicht nur unangenehm, sondern auch eine gesundheitliche Belastung. Wo es im Kanton Aargau besonders heiss wird, siehst du auf den Klimakarten des Kantons Aargau.
Baden, Buchs, Windisch, Wohlen und Zeihen haben sich deshalb entschlossen, im Projekt «3-2-1-heiss!» gemeinsam mit der Bevölkerung der Hitze auf die Spur zu gehen.

Wie können Bürger:innen mitforschen?

Mit der senseBox, einem Temperatursensor, ausgerüstet messen Interessierte auf dem Hundespaziergang, dem Arbeits- oder Schulweg bei schönem Wetter die Temperaturen und notieren sich dabei auch, wo sie starke Hitze empfinden oder an welchen Orten sie Abkühlung erfahren. Gemessen wird an den heissesten Tagen zwischen dem 13. und 31. August 2022.

Was passiert mit den Resultaten?

Die so gesammelten Werte dieses Citizen Science Projekts können spätestens nach der Messperiode auf einer Webseite öffentlich eingesehen werden. Gemeinsam mit allen Teilnehmenden diskutieren die zuständigen Personen aus den Gemeinden im Anschluss an die Messaktion Resultate und Erfahrungen. Daraus werden gemeinsam Ideen für die Schaffung von angenehm kühlen öffentlichen Aufenthaltsorten entwickelt.
Die angenehmsten Orte in jeder teilnehmenden Gemeinde werden ausgezeichnet und mit einem Glacé-Plausch gefeiert.

Daten der Schlussevents und Glacépläusche

  • Baden, Freitag, 2. September, 17:00 bis 20:00 Uhr, Gärtnerhaus
  • Buchs, Freitag, 2. September, 18:00 bis 21:00 Uhr, Schulhaus Risiacher
  • Windisch, Samstag, 3. September, 14:00 bis 17:00 Uhr, Gemeindehaus Windisch
  • Wohlen, Freitag, 9. September, 17:00 bis 20:00 Uhr, Gemeindehaus Wohlen
  • Zeihen, Freitag, 9. September, 18:00 bis 21:00 Uhr, Kirchplatz Zeihen

Publiziert in Projektarchiv

Abschätzung des Potenzials von Citizen Science - Ansätzen, um den Einfluss der aktuellen klimatischen Veränderungen auf Prozesse in den hochalpinen Bereichen der Schweizer Alpen besser zu erfassen.

Worum geht es in dem Projekt konkret?

Die aktuellen klimatischen Veränderungen haben auch direkten Einfluss auf Prozesse in den hochalpinen Bereichen der Schweizer Alpen. Um diese Pozesse in ihrer raum-zeitlichen Dynamik zu erfassen, zu verstehen und gegebenenfalls Anpassungsstrategien zu entwickeln, sind flächendeckende und möglichst aktuelle Beobachtungen und Messungen notwendig. In diesem Zusammenhang spielen die nationalen Messnetze für die Beobachtung von Gletschern und Permafrost, GLAMOS und PERMOS, eine fundamentale Rolle bei der Erhebung, Auswertung und Bereitstellung dieser Informationen. Um zeitnahe Beobachtungsprodukte zu entwickeln, fehlen jedoch häufig ausreichende in-situ Daten in Echtzeit.

Das POC21 Project wird kofinanziert durch das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz im Rahmen von GCOS Schweiz. Im POC21-Projekt geht es darum, das Potenzial moderner Beobachtungsmethoden zu erforschen, um diese Informationslücke zu schliessen. Insbesondere werden die Möglichkeiten von Crowdsourcing in Hinblick auf die Integrierung in ein langfristiges Bergbeobachtungssystem evaluiert, wobei die Vorgehensweise zusammen mit den spezifischen Nutzergruppen, von Bergsportvereinen über Tourismusorganisationen bis hin zu Versicherungen, entwickelt werden soll. Als zentrale Plattform dient hierbei die kollaborative Plattform MountaiNow. Die ersten Kampagnen, um die Möglichkeiten zur Datenerhebung zu evaluieren, werden zeitnah organisiert und über die Projektseite kommuniziert.

Die Projektleitung liegt bei MountaiNow in Zusammenarbeit mit GLAMOS und PERMOS. Darüber hinaus sind die Ogranisationen/Unternehmen Planetek Italia, das Science Lab UZH und ExoLabs involviert.

Wie können Bürger:innen mitforschen?

Die kollaborative Plattform MountaiNow ermöglicht die aktive Teilnahme bei der Erhebung der Daten aber auch die Mitwirkung bei der Entwicklung der interaktiven Elemente in der Plattform sowie bei der Gestaltung des Datenerhebungsprozesses. Ziel ist es, nicht nur Prozesse zu erheben, welche von Seiten der nationalen Messnetze von Relevanz sind, sondern auch diejenigen Prozesse zu erfassen, die für die verschiedenen Nutzergruppen bzw. für Personen die allgemein in den Bergen aktiv sind, eine Bedeutung haben (Stichwort: Gefahren im Gebirge wie Steinschlag, Lawinen, ...).

Was passiert mit den Ergebnissen?

Im Rahmen des Projektes werden die Daten dahingehend ausgewertet, ob sie den Anforderungen einer Einbindung in die nationalen Messnetze gerecht werden können und was der tatsächliche Mehrwert in Hinblick auf eine Verbesserung der raum-zeitlichen Informationen ist. Mittelfristig ist angestrebt, diese Art von Datenerhebung auch in die Prozesse der operationellen Messnetze in der Schweiz zu integrieren.

Publiziert in Aktuelle Projekte
GLOBE Schweiz

Mit PhaenoNet beobachten Sie die Auswirkungen des Klimawandels auf Bäume, Sträucher und einige Frühblüher.

Publiziert in Aktuelle Projekte

Logo Akademie der Wissenschaften Schweiz SC Primärlogo 25 Jahre V