Freitag, 10 Februar 2023

Girls* on Ice Switzerland

Möchtest du wissen, wie Wasser durch einen Gletscher fliesst oder warum man einen Gletscher mit Honig vergleichen kann? Bist du neugierig, gerne draussen und möchtest neue Menschen kennen lernen?

Zusammen mit anderen jungen Frauen zwischen 15 und 17 Jahren wirst du während neun Tagen den Findelengletscher und seine Umgebung in den Walliser Alpen entdecken. Der Zugang zu naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen (MINT) sowie dem Bergsteigen unter uns Frauen ist erleichtert und wird gefördert. Herausforderungen werden wir gemeinsam anpacken, uns gegenseitig unterstützen und weiterentwickeln. Das Programm wird geleitet von Glaziologinnen und einer Bergführerin.

Girls on Ice Schweiz wird in deutscher Sprache durchgeführt. Bewerben kannst du dich, wenn du am 1. Juni des Programjahres zwischen 15 und 17 Jahre alt bist und genügend Deutschkenntnisse aufweist, um aktiv an der Exepedition teilhaben zu können. Ein vielseitiges Team ist uns sehr wichtig - du brauchst weder Vorkenntnisse in der Glaziologie noch im Bergsteigen! Diese Gletscher-expedition ist für dich, dank der Finanzierung durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF), kostenlos. Neben der Ausrüstung wird dir bei Bedarf auch die benötigte Kleidung zur Verfügung gestellt.

Die Expedition wird durchgeführt durch Girls on Ice Switzerland (e.V.) in Zusammenarbeit mit dem Paul Scherrer Institut und unterstützt durch die Gebert Rüf Stiftung und das Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann, sowie durch die Schweizerische Gesellschaft für Schnee, Eis und Permafrost des SCNAT. Mammut und Bächli sind unsere Materialsponsoren. Girls on Ice Switzerland wird zusätzlich unterstützt durch die ETH Zürich, Universität Fribourg, Universität Zürich und das WSL-Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF.

Publiziert in Aktuelle Projekte
IceWatcher
Montag, 30 Januar 2023

IceWatcher

Die Gletscherschmelze, die durch die globale Erwärmung verursacht wird, legt jedes Jahr archäologische Überreste in unseren Bergen frei. Diese im Eis eingeschlossenen Objekte sind oft über Jahrtausende hinweg sehr gut erhalten und liefern wertvolle Informationen über unsere Vergangenheit.

Die Gletscher-Archäologie ist eine junge wissenschaftliche Disziplin. Ihr Ziel ist es, die von den Gletschern freigesetzten Überreste zu inventarisieren, zu erhalten und zu erforschen. Das kantonale Amt für Archäologie des Wallis hat sich mit einer App für partizipative Wissenschaft ausgestattet, um die durch das Abschmelzen der Gletscher und Eisfelder freigesetzten Überreste zu sammeln. Die von Biolovision Sàrl entwickelte App IceWatcher (kostenlos) ermöglicht es Bergsteigern und Bergprofis, Funde von Gegenständen, Relikten und menschlichen Überresten, die sie bei ihren Touren entdecken, direkt mit ihrem Smartphone zu melden. Die Gegenstände werden genau geortet, nach ihrer Art klassifiziert (menschlicher Überrest, Metall, usw. - siehe Bildschirmfotos unten) und können mit Fotos und einer Beschreibung des Fundortes versehen werden, so dass sie schnell bewertet und dann von den zuständigen Diensten eingesammelt werden können. Auf diese Weise können sie vor einem schnellen Verfall aufgrund der neuen Umweltbedingungen gerettet werden. Das Verlassen des Eises führt nämlich schnell zu Fäulnisprozessen, Pilzbefall, weiterer Korrosion und/oder Fragmentierung durch Austrocknung der verschiedenen Artefakte. Bei einer schnellen Lagerung unter stabilen Konditionen können die Relikte wertvolle Informationen über unsere Vergangenheit und die frühere Umwelt offenbaren. Die Artefakte sollten nicht berührt oder bewegt werden. Eine gut gemeinte Geste kann wichtige Hinweise für eine zukünftige Interpretation auslöschen oder zerstören. Die Position eines Objekts zum Zeitpunkt seines Fundes ist entscheidend, um die Umstände zu verstehen, wie es an einem solchen Ort gelangte.

Die IceWatcher-App ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

Publiziert in Aktuelle Projekte

Abschätzung des Potenzials von Citizen Science - Ansätzen, um den Einfluss der aktuellen klimatischen Veränderungen auf Prozesse in den hochalpinen Bereichen der Schweizer Alpen besser zu erfassen.

Worum geht es in dem Projekt konkret?

Die aktuellen klimatischen Veränderungen haben auch direkten Einfluss auf Prozesse in den hochalpinen Bereichen der Schweizer Alpen. Um diese Pozesse in ihrer raum-zeitlichen Dynamik zu erfassen, zu verstehen und gegebenenfalls Anpassungsstrategien zu entwickeln, sind flächendeckende und möglichst aktuelle Beobachtungen und Messungen notwendig. In diesem Zusammenhang spielen die nationalen Messnetze für die Beobachtung von Gletschern und Permafrost, GLAMOS und PERMOS, eine fundamentale Rolle bei der Erhebung, Auswertung und Bereitstellung dieser Informationen. Um zeitnahe Beobachtungsprodukte zu entwickeln, fehlen jedoch häufig ausreichende in-situ Daten in Echtzeit.

Das POC21 Project wird kofinanziert durch das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz im Rahmen von GCOS Schweiz. Im POC21-Projekt geht es darum, das Potenzial moderner Beobachtungsmethoden zu erforschen, um diese Informationslücke zu schliessen. Insbesondere werden die Möglichkeiten von Crowdsourcing in Hinblick auf die Integrierung in ein langfristiges Bergbeobachtungssystem evaluiert, wobei die Vorgehensweise zusammen mit den spezifischen Nutzergruppen, von Bergsportvereinen über Tourismusorganisationen bis hin zu Versicherungen, entwickelt werden soll. Als zentrale Plattform dient hierbei die kollaborative Plattform MountaiNow. Die ersten Kampagnen, um die Möglichkeiten zur Datenerhebung zu evaluieren, werden zeitnah organisiert und über die Projektseite kommuniziert.

Die Projektleitung liegt bei MountaiNow in Zusammenarbeit mit GLAMOS und PERMOS. Darüber hinaus sind die Ogranisationen/Unternehmen Planetek Italia, das Science Lab UZH und ExoLabs involviert.

Wie können Bürger:innen mitforschen?

Die kollaborative Plattform MountaiNow ermöglicht die aktive Teilnahme bei der Erhebung der Daten aber auch die Mitwirkung bei der Entwicklung der interaktiven Elemente in der Plattform sowie bei der Gestaltung des Datenerhebungsprozesses. Ziel ist es, nicht nur Prozesse zu erheben, welche von Seiten der nationalen Messnetze von Relevanz sind, sondern auch diejenigen Prozesse zu erfassen, die für die verschiedenen Nutzergruppen bzw. für Personen die allgemein in den Bergen aktiv sind, eine Bedeutung haben (Stichwort: Gefahren im Gebirge wie Steinschlag, Lawinen, ...).

Was passiert mit den Ergebnissen?

Im Rahmen des Projektes werden die Daten dahingehend ausgewertet, ob sie den Anforderungen einer Einbindung in die nationalen Messnetze gerecht werden können und was der tatsächliche Mehrwert in Hinblick auf eine Verbesserung der raum-zeitlichen Informationen ist. Mittelfristig ist angestrebt, diese Art von Datenerhebung auch in die Prozesse der operationellen Messnetze in der Schweiz zu integrieren.

Publiziert in Aktuelle Projekte

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