Dienstag, 30 September 2025

Geschichten zur Migration

Das «Musée imaginaire des migrations» ist ein Museum ohne Wände und eine Plattform für Migrationsgeschichten, die für alle offen steht. 

Publiziert in Aktuelle Projekte

Gemeinsam die Geschichte historischer Objekte erforschen, erschliessen und vermitteln. Das Projekt «Sammlung, öffne dich!» sucht engagierte Bürger:innen, die sich intensiv mit der Sammlung des Historischen Museums Thurgau auseinandersetzen.  

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Fotos: Ria Würdemann, Science et Cité

„Das Museum, ein offener und innovativer Raum für partizipative Wissenschaft“ - unter diesem Titel hat am 10. März 2025 das Réseau Romand Science et Cité in Zusammenarbeit mit Interface und dem Museum Château de Morges zu einem Treffen in den Räumen des Museums in Morges eingeladen. Die Veranstaltung ist bei Museen und weiteren Organisationen auf grosses Interesse gestossen. 

Neben einer grundlegenden Einführung zu Citizen Science und partizipativer Forschung, einer Auslegeordnung über die Entwicklungen der letzten zehn Jahre sowie dem aktuellen Stand in der Schweiz standen der Erfahrungsaustausch und Diskussionen auf dem Programm. Morges AtelierLebhafter Erfahrungsaustausch bei einem der Ateliers

Alain Kaufmann (Le ColLaboratoire der Universität Lausanne) hat in seinem Vortrag die wissenschaftliche Perspektive auf Citizen Science und deren Entwicklung als Forschungsmethode präsentiert. Ebenso zur Sprache kamen verschiedene Grade von Partizipation, die bei der Klassifizierung und Bewertung partizipativer Forschungsmethoden helfen. Dazu gehören crowdsourcing,  intelligence partage, recherche collaborative und recherche collegiale. Freiwillige können dabei von Datensammler:innen bis hin zu gleichberechtigten Partner:innen aktiv sein. Auch die Freiwilligen selbst können auf unterschiedliche Weise zu Teil eines Projekts werden, entweder zufällig, als Teil einer Community oder bestimmten Gruppe, aufgrund von bestimmten Merkmalen und da es sie persönlich betrifft oder aus eigenem Antrieb heraus und als treibende Kraft hinter dem Projekt. Am Ende seines Vortrags plädierte Alain Kaufmann dafür, dass Vermittlungsabteilungen von Museen und Projektleitende von Citizen-Science-Projekten sowie Forschende im Bereich Citizen Science nur voneinander profitieren können und noch wesentlich stärker zusammen arbeiten sollten.

Die Ausführungen von Tiina Stämpfli (Schweiz forscht - Science et Cité) fokussierten auf die Arbeiten der letzten Jahre in der Schweiz, welche aus der Sicht des Netzwerks Schweiz forscht im Zeichen der Vernetzung und des gemeinsamen Lernens standen, um Citizen Science sichtbarer und effektiver zu machen. Dazu gehört auch, dass Citizen-Science-Projekte, Initiativen und wichtige Personen aus der ganzen Schweiz auf der nationalen Plattform porträtiert werden sollen. Sie plädierte dafür, Kontakt mit der Geschäftsstelle in Bern respektive dem Réseau Romand Science et Cité aufzunehmen, sich für den Newsletter einzuschreiben (erscheint 4-6 jährlich) sowie der LinkedIn Gruppe Schweiz forscht - Tous scientifique beizutreten. Speziell erwähnte sie die partizipativ erarbeiteten 10 Schweizer Citizen-Science-Prinzipien, die bei der Konzeption und Evaluation von CS-Projekten Orientierung bieten sollen und gleichzeitig das erste gemeinsame Produkt verschiedener im Feld aktiver Akteure darstellt. Dazu ist 2024 eine Online Checkliste erschienen. Der jüngste gemeinsam erreichte Meilenstein stellt schliesslich der im Auftrag der Akademien der Wissenschaften Schweiz partizipativ erarbeitete und Ende August 2024 erschienene Bericht zu Citizen Science in der Schweiz dar, der sowohl Ziele als auch Massnahmen zu vier thematischen Handlungsfeldern formuliert. Einzelne Massnahmen sind inzwischen bereits von verschiedenen Akteur:innen der Citizen-Science-Community zur Abklärung oder für konkrete Umsetzungen aufgenommen worden. 

Im Anschluss haben in drei verschiedenen Ateliers zwölf partizipative Wissenschaftsprojekte, die von Museen in der Westschweiz getragen werden, Einblicke in die Herausforderungen, Stärken und Möglichkeiten partizipativer Projekte geboten. Die drei Ateliers haben sich mit drei Fragen beschäftigt, nämlich: 1. Warum partizipative Projekte durchführen?, 2. Wie können diese durchgeführt werden? Und 3. Wie bewerten wir diese im Nachhinein? Die Diskussionen waren sehr lebhaft und fruchtbar. 

Was nehmen wir mit?

  • Es gibt vielfältige partizipative Projekte in der Romandie
  • Wir konnten relevanten Input zu Citizen Science in der Schweiz liefern
  • Wir haben einen wichtigen Schritt für die Verbreitung von Schweiz forscht - Tous Scientifiques in der Romandie gemacht
  • Es mag banal klingen, aber Austausch und persönliche Kontakte sind essenziell
  • Das Château de Morges und der Lac Léman sind traumhaft

Vielen Dank an Delphine Rivier vom Réseau Romand Science et Cité, Cléolia Sabot und Rafaela Fischer von Interface sowie Barbora Davidek vom Château de Morges für die Organisation und Einladung!

Die Veranstaltung wurde gemeinsam organisiert vom Réseau romand Science et Cité, dem Museum Château de Morges und Interface, dem Fonds zur Unterstützung der partnerschaftlichen Forschung der UNIL, mit Unterstützung des ColLaboratoire und der Stiftung Science et Cité. Sie findet im Vorfeld der Schweizer Citizen-Science-Konferenz CitSciHelvetia25 statt (5.-6. Juni 2025, Universität Lausanne).

Autorinnen: Tiina Stämpfli und Ria Würdemann
Veröffentlicht am 25.03.2025

Publiziert in Blog

 

Eine Region kann nie vollständig in der Öffentlichkeit dargestellt werden: Aus der Vielzahl möglicher Repräsentationen muss stets eine Auswahl getroffen werden. So kommt es, dass einige Geschichten in Publikationen, Ausstellungen und auf Websites erzählt worden sind, andere hingegen fehlen. Im Projekt interessieren wir uns dafür, welche Themen in den bisherigen Veröffentlichungen nicht berücksichtig worden und wer nicht zu Wort gekommen ist. Wir fragen Personen aus der Region, welche Geschichten aus ihrer Sicht fehlen und laden sie dazu ein, sich mit Erzählungen, Bildern und Objekten an der Darstellung der Region zu beteiligen.

 

Das Projekt wird mit dem Museum Vitznau-Rigi in den Luzerner Rigi-Gemeinden Greppen, Vitznau und Weggis durchgeführt. Diese Gemeinden bilden eine Exklave des Kantons Luzern und sind stark durch den Tourismus geprägt, wodurch sich stets Fragen nach Fremd- und Selbstbildern gestellt haben. Mit der Repräsentation dieser Region beschäftigt sich das Museum intensiv. Es handelt sich um eines der vielen Lokalmuseen in der Schweiz, die in Freiwilligenarbeit von Personen aus der Bevölkerung aufgebaut worden sind und die über Erfahrung in partizipativen Vorhaben verfügen.

 

Diese Erfahrung ermöglicht es, im Projekt auch nach den Möglichkeiten und Schwierigkeiten partizipativen Forschens in einer Region zu fragen. Dazu ist die Untersuchung nicht als externe Begleitstudie, sondern als Feldforschung angelegt. Indem wir das partizipative Forschen partizipativ erforschen, wollen wir Erkenntnisse zum Potenzial dieses Forschungsansatzes gewinnen.

 

Publiziert in Projektarchiv


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