In der Schweiz wurden allein im 20. Jahrhundert mehrere Hunderttausend Kinder und Jugendliche sogenannt fremdplatziert, d.h., sie durften nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen, sondern sind in Heimen oder Pflegefamilien untergebracht worden.
In dem Citizen-Science-Projekt «Was war bekannt?» hat ein Forscher:innenteam der Universität Zürich und der Fachhochschule Graubünden durch Zeitungsanalysen gemeinsam mit interessierten Bürger:innen herausgefunden, was die Öffentlichkeit über die Lebensverhältnisse der fremdplatzierten Minderjährigen wissen konnte. Recherchiert und analysiert wurden Artikel, die in der Neuen Zürcher Zeitung und der Berner Tageszeitung «Der Bund» in vier Untersuchungszeiträumen (1923–1928, 1937–1944, 1968–1972, 1974–1981) veröffentlicht worden sind.
Auf der Projektwebsite und in einem Magazin sind die zentralen Ergebnisse der Studie zusammenfassend dargestellt. Die Studienergebnisse sind systematisiert nach Beiträgen, die sich mit dem Thema «Fremdplatzierung» in allgemeiner oder übergreifender Weise beschäftigen, Artikel, die sich der Heimunterbringung widmen, sowie Analysen, die sich mit den fremdplatzierten Kindern und Jugendlichen in Pflegefamilien auseinandersetzen. Die Beiträge wurden mehrheitlich von den Citizen Scientists eigenständig verfasst. Die gesammelten Erfahrungen beim gemeinsamen Forschen sind ebenfalls auf der Projektwebsite dokumentiert.
So Vieles dreht sich um das Eine - und doch fehlen uns manchmal die Worte. Wie sprechen wir mit wem über unsere Körper, unsere Vorlieben, Handlungen und Bedürfnisse, wenn es um Sex und sexuelle Befriedigung geht? Jede*r ist nicht nur dazu eingeladen die eigene Sexualität in Worte zu fassen, sondern auch neue Worte und Fantasien zu schaffen. Ziel des Projektes ist es, eine Plattform und Ressourcen zu schaffen, die bisher unbenannte Themengebiete der Sexualität im interdisziplinären Kontext besprech- und erforschbar machen.
Bürger*innen gestalten aktiv das künftige sexualsprachliche Vokabular mit und geben der Forschung wichtige Impulse. Bürger*innen können eigene Begriffe & Beschreibungen für intime Handlungen & eigenes sexuelles Verlangen aufschreiben. Außerdem können sie Stellen aus Liedern, Büchern oder Filmen, die sexuell erregend sind, sammeln und benennen. Sie können Filme & Fotos und andere kulturelle Werke anschauen und beschreiben, was dort zu sehen ist und diese verschlagworten. Sie können Bücher & Texte lesen und Stellen mit sexuellen Handlungen herausfiltern & sie verschlagworten
Die Ergebnisse bilden eine Ressource, um bisher unbenannte Themengebiete der Sexualität abzubilden. Diese Datensammlung wird öffentlich bereitgestellt und kann für linguistische, sozial- und sexualwissenschaftliche, gender-, medien- oder literaturbezogene Forschungsfragen sowie zur Kunstproduktion herangezogen werden.
Categories to Come hilft dabei eine neue Ressource für die Erforschung von Sexualität in verschiedenen Disziplinen aufzubauen. Dies basierend auf zwei Annahmen, nämlich dass 1) das bestehende sexualsprachliche Vokabular nur in Teilen erfasst ist und 2) durch die gesellschaftliche Visualität und der im Erfahrungsraum angesiedelten Sexualität (und somit häufig fehlenden Sprachlichkeit), viele Handlungen und Fantasien noch nicht dem Versuch unterzogen wurden, sie in Worte zu fassen. Künstlerische Forschung verbindet künstlerisches und wissenschaftliches Erkenntnisinteresse miteinander. Anders als bei rein wissenschaftlicher Forschung erlaubt es das künstlerische Element auch kreativ zu werden und neue Worte zu schöpfen. So trägt Categories to Come dazu bei, die Forschung in Bezug auf Sexualsprache und sexuelles Verlangen vielfältiger zu machen. An diesem Projekt wird deutlich, was der künstlerische Anteil in einem Forschungszusammenhang sein kann, wie er eine andere Art von Wissen produziert als rein wissenschaftliche Forschung und wie dies im interdisziplinären Kontext einen Beitrag liefern kann. Dadurch, dass die Ergebnisse öffentlich zugänglich sind, können Bürger*innen selbst die Datenbank nutzen und neue Arten und Begriffe finden, um über Sexualität zu sprechen. Hierdurch wird einer Tabuisierung entgegengewirkt und eine bewusste Auseinandersetzung mit der eigenen Sexualität befördert.
Chair of the Swiss Expert Group for Citizen Science
Science et Cité, Schweiz forscht / tous scientifiques, Linkedin
The project makes it possible to approach Citizen Science on a national level for the first time and I find it important and exciting to value different experiences, expertise and expectations and to learn together in order to further develop the landscape.
Coordinator of the Swiss Expert Group for Citizen Science
Science et Cité, Schweiz forscht / tous scientifiques
I am delighted to coordinate the collaborative efforts of the expert group to expand the potentials and limits of Citizen Science and to contribute to fresh and important ways of participatory knowledge production.
Wissenschaf(f)t Zukünfte e.V. and ETH Zürich, Linkedin
The concepts of Citizen Science can help science become truly transformative – actively engaging in and catalyzing societal change. To leverage this potential, we need to reflect critically on strengths and challenges associated with the different forms of Citizen Science – this is what we will do in this project for the context of Switzerland.
The cooperation of citizen scientists and scientists is a win-win situation. In urban ecology, more data can be collected, also in areas that are not accessible to scientists. In return, citizen scientists receive information about their environment and contribute to science. Together, scientists and volunteers work to raise awareness of urban ecology issues and promote urban nature.
UZH - Participatory Science Academy, Linkedin
Citizen Science in Switzerland has many different faces and facettes. It is important to see this diversity as a strength, not as a weakness. The project does exactly that: Value different experiences and expertise, put them in relation to each other and strengthen them altogether.
University of Lausanne: The ColLaboratory, Linkedin
Citizen science is an important issue for the democratization of research for universities and society. It is one of the ways to better respond to the needs of social actors to participate in the production of knowledge, and to contribute to the orientation of scientific work.
Citizen Science is an increasingly important complement to basic research. It has the potential to improve openness for new issues and research methods. In addition, the stronger connection between scientists and citizens ensures a better consideration of current relevant societal problems.
Swiss Academy of Sciences, Linkedin
Citizen Science is very valuable to complement traditional research approaches and thus to expand our horizon by the joining forces of society and the sciences.
Citizen Science Center Zurich, Linkedin
In this era of profound transformations, I believe Citizen Science can significantly help the global effort toward a more sustainable world. Switzerland is in a unique position to trailblaze meaningful public engagement, and radically democratize science both inside and outside academia.
Institut et Haute Ecole de la Santé La Source, Linkedin
Citizen science allows us to acquire new knowledge and to develop concrete solutions that are rooted in the reality of the people concerned and that meet real needs.
ETH Zurich-tdlab, Twitter, Linkedin
Giving society the opportunity to contribute to science is key to raising awareness of how science works and building trusting relationships. It also helps science to include non-certified expertise that is so important for addressing complex societal challenges.