Die marmorierte Baumwanze, Halyomorpha halys, wurde etwa um das Jahr 2000 aus China in die Schweiz eingeschleppt. Der älteste Nachweis stammt aus Zürich-Seefeld aus dem Jahr 2004. Von dort hat sich die Wanze über die gesamte Schweiz und Europa ausgebreitet. Die Wanzen sind bei ihrer Nahrung nicht wählerisch und fressen an über 300 Wirtspflanzen. Leider gehören auch viele unserer Obstsorten zu ihrem Speiseplan. Im Jahr 2019 kam es zu einer Massenvermehrung der Wanzen, die zu erheblichen Schäden im Obstanbau führte. In den letzten Jahren sind die Populationen jedoch wieder erheblich geschrumpft.
Mit dem Projekt möchten wir die aktuelle Ausbreitung und Häufigkeit der Wanzen innerhalb der Schweiz verfolgen. Jedes Jahr kommt es durch klimatische Faktoren zu grossen Schwankungen der Wanzenpopulationen, daher kann ein Monitoring helfen, die Entwicklung der Wanzenpopulationen besser zu verfolgen.
Wenn sie die Wanzen in ihrem Garten, ihrer Wohnung oder auf dem Balkon entdecken sollten, dann würden wir uns freuen, wenn sie ihren Fund auf der Seite https://www.halyomorphahalys.com/melden-sie-einen-fund-report-a-finding.html melden. Um ganz sicher zu sein, dass es sich um die gesuchte Wanze handelt, wäre es ideal, wenn sie auch ein Foto der Wanze mitschicken könnten.
Aus den eingegangenen Arten wird eine aktuelle Verbreitungskarte der Wanzen erstellt, die auch darüber Auskunft geben kann, wo momentan besonders viele Wanzen auftreten. Da die Untersuchungen schon 2012 gestartet wurden, erhalten wir so auch ein gutes Bild der langfristigen Entwicklung der Wanzenpopulationen.
Kunstlicht hat auf viele nachtaktive Insekten eine anziehende Wirkung. Im Aussenraum aufgestellte Verkaufsautomaten werden in der Schweiz von einer Firma dominiert und erzeugen daher vergleichbares Licht über das ganze Siedlungsgebiet verteilt.
Die Beleuchtung der Dächer dieser Automaten ist kaltweiss und das Licht zieht in der Nacht Insekten magisch an.
Sie stehen bevorzugt an Bahnhöfen oder Bushaltestellen bei Läden usw.
Dark-Sky Switzerland möchte den Effekt an unterschiedliche Standorten mit Eurer Hilfe systematisch beobachten.
Leider gibt es nicht mehr überall genügend Insekten, dass man immer Insekten an den Leuchten finden kann.
Kein Insekt (also Null) gefunden ist daher auch ein wichtiges Resultat!
Die Anleitung findest du auf unserer Webseite.
Die Voraussetzungen für das Experiment sind diese:
Jede Haftung wird abgelehnt.
Es gilt: Wenn Ihr alles Material wieder entfernt, begeht Ihr keine Sachbeschädigung und Ihr tut nichts Verbotenes.
Dennoch solltet Ihr auf Kund·inn·en Rücksicht nehmen, die etwas am Automaten kaufen wollen und Ihnen nicht im Weg stehen und Auskunft geben falls die sich wundern.
Deine Eingaben werden in einer Datenbank zwischengespeichert.
Aus der Summe der Eingaben wollen wir im besten Fall die Verteilung der Insekten über die Standorte abschätzen.
Wenn wir viele Eingaben haben, können wir vielleicht einen Vergleich zur allgemeinen Dunkelheit der Umgebung herstellen, ebenso wie vielleicht zu typischen Lebensräumen, wo die Insekten hergekommen sein können.
Wenn Ihr eure Kontaktdaten hinterlässt, werden wir Euch im Herbst nach der Auswertung die Resultate zukommen lassen.
Falls die Resultate Erkenntnisse generieren, streben wir eine Publikation an, wir werden Eure verwendeten Beiträge listen.
Aber die privaten Angaben sind freiwillig. Du kannst Resultate auch anonym einsenden.
Danke fürs Mitmachen
Liliana und Lukas
Das Ziel von IPM-Popillia ist es, die vom invasiven Japanischen Käfer (Popillia japoinica) ausgehende Gefahr für die Pflanzengesundheit in Europa abzuwenden. Dieser Schädling wurde 2014 versehentlich auf das europäische Festland eingeschleppt (EPPO 2014) und kann sich durch den Handelsverkehr sowie den Waren- und Personenverkehr leicht ausbreiten. P. japonica bedroht den gesamten Agrarsektor, Stadtlandschaften, sowie die Biodiversität in befallenen Gebieten.
Die Verhinderung der Invasion durch diese Art sieht sich mit zwei Herausforderungen konfrontieret: Einerseits ist die Möglichkeit den Waren- und Personenverkehr einzuschränken begrenzt, andererseits ist die erfolgreiche Ausrottung der südlich der italienisch-schweizerischen Grenze angesiedelten Population unmöglich.
Mit der IPM (Integrated Pest Management) Citizen Science App kannst du mithelfen, das Auftreten der invasiven Art Japankäfer zu melden und Orte im Agrarbereich wie Felder, Plantagen, Gemüseanbau oder auch im privaten Garten zu beobachten. Mit den Citizen Science Beiträgen unterstützt du aktiv unsere Chance, die Invasion des Japankäfers zu stoppen und die Sicherheit unserer Nahrungsproduktion in Europa, den USA und in der ganzen Welt zu erhöhen.
Vor Kurzem haben die EFSA und das JCR der Europäischen Kommission den P. japonica zum Schädling mit hoher Priorität im neuen EU-Pflanzengesundheitsgesetz nominiert. Deshalb ist es wichtig Maßnahmen zu entwickeln, die dabei helfen, die Ausbreitung des neuen Schädlings einzudämmen und den Aufbau hoher Populationsdichten zu verhindern, die zu wirtschaftlichen Verlusten für landwirtschaftliche Kulturen führen und den Migrationsdruck der Japanischen Käfer erhöhen.
Das Projekt IPM-Popillia entwickelt diese Maßnahmen. Es umfasst Teams, mitten im jüngsten Ausbruchsgebiet arbeiten und zweckdienliche praktische Forschung in einem europäischen Umfeld durchführen, die sofort als kurzfristige Eindämmungsmaßnahmen angewendet werden kann. Längerfristig bietet IPM-Popillia Werkzeuge und Ratschläge zur Bekämpfung des Schädlings in einem größeren europäischen kontinentalen Maßstab und zur besseren Vorbereitung auf ähnlichen Schädlingsbefall in der Zukunft.
Die interaktive App und die User Community laufen auf der Citizen Science App Plattform SPOTTERON und mit der Community auf www.spotteron.app.
This project has received funding from the European Union's Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 861852
Webfauna ist das Online-Meldeportal von info fauna - CSCF & karch für alle Beobachtungen von Wildtieren in der Schweiz und im angrenzenden Ausland.
Wir suchen die Asiatische Mörtelbiene!
Die Heimat der Asiatischen Mörtelbiene (Megachile sculpturalis, Smith 1853) liegt weit entfernt im Osten (Japan, China, Korea und Taiwan). Vor rund zehn Jahren wurde die Asiatische Mörtelbiene als erste gebietsfremde Wildbiene Europas in Frankreich entdeckt. Seitdem ist sie besonders umtriebig und breitete sich rasant in ganz Europa aus. Gemeinsam suchen wir die Asiatische Mörtelbiene in Österreich.
Die Asiatische Mörtelbiene ist eine sehr auffällige Wildbiene. Selbst auf Fotos oder Videos ist sie relativ leicht von allen anderen heimischen Bienen unterscheidbar.
Hier sehen Sie ein männliches und ein weibliches Individuum:
Die Asiatische Mörtelbiene ist ein häufiger Gast künstlicher Nisthilfen, sogenannten „Bienenhotels“. Wie auch andere Wildbienen benötigt die Asiatische Mörtelbiene für ihre Nachkommen Hohlräume in Totholz – die vorgefertigten Löcher in Insektenhotels sind dafür ideal geeignet. Dort findet die Biene Platz, um ihre Nester anzulegen, da sie trotz ihrer Größe und des kräftigen Kiefers nicht in der Lage ist, selbst Gänge in Holz zu bohren.
Pollen sammelt die Asiatische Mörtelbiene bevorzugt bei exotischen Pflanzen, welche in Mitteleuropa häufig als Zierpflanzen eingeführt wurden. Diese Zierpflanzen schmücken Garten und Parks, wie etwa der Japanische Schnurbaum. Nektar trinken die Asiatische Mörtelbienen gerne bei Lavendel oder Blauregen.
Ihre Beobachtung können Sie direkt auf unserer Homepage melden, via Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder auf Instagram.
Die Asiatische Mörtelbiene ist die erste und bisher einzige invasive Wildbiene Europas.
Zu dieser Erkenntnis trugen Teilnehmer*innen des Citizen Science Projektes maßgeblich bei. Teilnehmer*innen meldeten aggressives Verhalten gegenüber heimischen Wildbienen. Die Asiatische Mörtelbiene wurde beobachtet, wie sie Nester einheimischer Wildbienen ausräumte. Die freigewordenen Gänge benutzte die invasive Biene für den Eigengebrauch. Basierend auf diesen Meldungen und weiteren Daten aus Frankreich, wird die Asiatische Mörtelbiene als invasive Art eingestuft.
Dennoch stellt nicht jede eingeschleppte Art sofort eine Bedrohung für die heimische Biodiversität dar. Es gilt für jeden Neuankömmling, genaue Untersuchungen anzustellen, ob und welche Konsequenzen durch die Einschleppung zu erwarten sind. Erst, wenn eine eingeschleppte Art einen beobachtbar negativen Einfluss auf die neue Umwelt hat, wird sie als invasiv eingestuft.
Ziel des Projektes ist es, die Asiatische Mörtelbiene ausfindig zu machen. Einerseits zielt die wissenschaftliche Forschung darauf ab, negative ökologische Konsequenzen in Europa zu untersuchen. Wir nehmen biotische Beziehungen der Asiatischen Mörtelbiene genau unter die Lupe und untersuchen das Verhalten hinsichtlich der Pflanzen- und Nistplatzwahl. Andererseits erforschen wir die Gene der Asiatischen Mörtelbiene. In diesen Laborstudien untersuchen wir die Einwanderungsgeschichte der Asiatischen Mörtelbiene Europas. Durch den Aufbau eines internationalen Expert*innen-Netzwerkes arbeiten wir auch an vielen weiteren Fragestellungen, zum Beispiel welche Bakterien und Viren die Biene besiedeln.
Abseits unserer wissenschaftlichen Ziele ist es uns ein Anliegen, die Teilnehmer*innen auf die lokale Fauna aufmerksam zu machen. Citizen Scientists bekommen ein Gespür für die möglichen Auswirkungen gebietsfremder und invasiver Arten. Ihnen wird ein neuer Blickwinkel in Bezug auf künstliche Nisthilfen und aktive Eingriffe in ökologische Systeme aufgezeigt. Wir möchten zeigen, mit welch einfachen Maßnahmen Wildbienen sowie andere Insekten gefördert werden können. Unsere Teilnehmer*innen bekommen zudem auch einen Einblick in Forschungsprozesse.
in den vergangenen jahren haben wir bereits fleißig zu der asiatischen mörtelbiene geforscht und die ergebnisse in diversen fach- und populärwissenschaftlichen artikeln publiziert. Um allen zugang zu unseren artikeln zu ermöglichen, haben wir bewusst auf open access gesetzt.
Die Ergebnisse der ersten Jahre Citizen Science wurden 2020 veröffentlicht. In diesem Artikel präsentierten wir die vielen Fundorte, welche unsere Teilnehmer*innen erhoben. Wir stellten fest, dass die Ausbreitung außergewöhnlich rasch vonstattengeht und sich Österreich in einem jungen Invasionsstadium befindet.
Um die Ausbreitungsgeschichte der Asiatischen Mörtelbiene zu rekonstruieren, haben wir populationsgenetische Untersuchungen durchgeführt. Die Mörtelbienen wurden zum Teil von Teilnehmer*innen gesammelt und uns anschließend zur Verfügung gestellt. Dabei konnten wir mehrere Bienengruppen in Mitteleuropa identifizieren. Die ersten genetischen Ergebnisse geben Hinweise darauf, dass die derzeitige Verbreitung auf mehrere, unabhängige Einschleppungen der Wildbiene auf dem europäischen Kontinent zurückzuführen ist. Den Artikel finden Sie hier.
Eine ganz besondere Freude war es, zusammen mit einem Teilnehmer einen kleinen Artikel zur Ausbreitung in Österreich zu verfassen. In den „Beiträgen zur Entomofaunistik“ stellen wir die Asiatische Mörtelbiene als eine Bienenart für Österreich vor. Der Artikel kann hier gelesen werden.