Wissenschaftskommunikation auf Social Media
Im «vierte Stock» steht der Dialog mit Berufslernenden im Mittelpunkt. Im Kanal finden sich überraschende und skurrile Fakten aus Wissenschaft und Forschung, verständlich erklärt mit lustigen Illustrationen. Ziel ist es, die Hemmschwellen und Vorbehalte von jungen Erwachsenen gegenüber der Wissenschaft und Forschung abzubauen. Dabei werden sie für wissenschaftliche und ethische Fragestellungen sensibilisiert. Natürlich ist Instagram auch eine spannende Art der Wissenschaftskommunikation für viele Citizen-Science-Projekte, wenn sie dort bereits eine Zielgruppe haben oder sich an ein breiteres und junges Publikum wenden wollen. Gerade visuell starke Projekte können von Instagram als Medium profitieren.
Von der Idee zum Post
Das Netzwerktreffen führte schrittweise durch die Erstellung eines Posts. Nach einer Einführung lernten wir die teilnehmenden Projekte kennen, wobei sich eine schöne Bandbreite an Themen und Disziplinen präsentierte. Die Expertinnen nahmen sich Zeit für individuelle Tipps, sowohl nach einem Blick auf die Instagram-Kanäle als auch nach der Ideensammlung. Dies gezielte und fundierte Feedback war auch für die gesamte Gruppe hilfreich.
Für die Konzeption arbeiteten wir mit einer Ideenmatrix (siehe Abbildung). Diese hilft, die Gedanken zu kanalisieren, den Fokus zu finden und eine passende (Bild-)Sprache zu wählen. Dabei ist es wichtig, die möglichen partizipativen Interaktionen von Instagram zu kennen: Likes, Bildkommentar, Umfrage, Quiz und Repost. Das inhaltliche Thema und die Zielgruppe sollten natürlich im Vorfeld definiert werden. Dann gilt es zu überlegen, welche Ästhetik gewünscht ist, welche Emotionen man wecken möchte, und was für eine Take-Home-Message man mitgeben will. Mit der Ideenmatrix können die verschiedenen Parameter in beliebiger Reihenfolge ausgefüllt werden, ohne die Übersicht zu verlieren.
Erfreulich ist, dass einige der bearbeiteten Beiträge auch tatsächlich publiziert wurden. Das Reel vom Schweizer MS Register hatte leider nicht den gewünschten Effekt – mehr Anmeldungen. Dagegen hatte der Post der School for Transdisciplinary Studies der Universität Zürich überdurchschnittlich viele Likes.
Social Media als Black Box? Key Performance Indexes
Um die Funktionsweisen von Instagram Kanälen und einzelnen Posts oder Reels zu verstehen und diese zu analysieren, helfen die sogenannten Key Performance Indexes (KPIs). Auf dieser Webseite werden 5 zentrale Metriken genauer vorgestellt und auch erklärt, wie man auf diese Analysen zugreifen kann. Dieser Artikel stellt 22 wichtige KPIs vor – Interaktionsrate, Impressionen, Reichweite, Conversion Rate usw. Eine breit angelegte Instagram-Studie mit Unternehmenskonten aus der Schweiz hat untersucht, was denn genau funktioniert. Dabei kommt es darauf an, ob man sich primär auf Engagement oder Wachstum konzentriert – je nachdem sind Fotos oder Reels besser. Eine – vielleicht nicht so – überraschende Erkenntnis ist, dass es oft Sinn macht, weniger zu posten: «Zwei gute Posts pro Woche sind besser als 3-4 schlechte».
Einfach ein Foto zu knipsen und auf Instagram hochzuladen ist wirklich keine grosse Sache – für einen guten Post braucht es aber etwas mehr. Aber auch das ist kein Hexenwerk – wie unsere Expertinnen anschaulich gezeigt haben.
Veröffentlicht am 10. Juni 2025