SoilPlastic ist ein Citizen Science Projekt, in welchem Daten über Plastik in Böden gesammelt werden. Für die Teilnahme ist keinerlei Vorwissen nötig und du kannst deine Beobachtungen in wenigen Minuten in der SoilPlastic App eintragen.
Plastikprodukte und deren Überreste sind allgegenwärtig. Wir wissen jedoch noch wenig darüber, wie viel und welche Arten von Plastik in den Boden gelangen und welche Auswirkungen dies hat. Beobachtungen von Citizen Scientists helfen den Wissenschaftler*innen dabei, diese Wissenslücke zu schließen. Dies ist ein wichtiger Bereich der (Bürger)Wissenschaft, da wir für die Produktion von 95% unserer Nahrungsmittel auf Böden angewiesen sind.
Mit der SoilPlastic App für Android und iOS kann man überall und jederzeit Beobachtungen eintragen. Die Einträge können auch über den Browser in der webbasierten App gemacht werden. Wenn du also bei einem Spaziergang, beim Radfahren oder auf dem Weg in die Arbeit/Schule Plastik in der Umwelt entdeckst, dann trage deine Beobachtung als „Spot“ in die App ein. Die GPS-Lokalisierung auf dem Smartphone sollte aktiviert sein, damit der Spot automatisch am richtigen Ort platziert wird. Ein Spot braucht zumindest Informationen über die Menge und Größe des gefundenen Plastiks, über die Umgebung (Feld, Park etc.) und ein Foto deines Fundstücks.
Weitere Details sind optional: Farbe des Plastiks, Art des Plastiks, Infos über den Boden (Textur, Bodenleben), anderes Material gefunden. Das Forscherteam kann damit das Plastikvorkommen und den Standort genauer verstehen. Natürlich freut sich die Umwelt, wenn du die Fundstücke mitnimmst und in der richtigen Mülltonne entsorgst.
Die Citizen Scientists werden Teil des EU-Forschungsprojekts MINAGRIS (www.minagris.eu/) (Micro- and Nanoplastics in Agricultural Soils) und leisten einen wichtigen Beitrag zu einer sauberen Umwelt, indem sie zum Wissen beitragen und die Fundstücke aus der Umwelt mitnehmen und richtig entsorgen. Ihr lernt auch Neues über Plastik, Boden und (Bürger)Wissenschaft, und zwar auf unterhaltsame Weise. Des Weiteren erlaubt die SoilPlastic App das Vernetzen mit anderen Citizen Scientsts, die vermutlich ähnliche Interessen haben. Da die SoilPlastic App Teil der CS Plattform Spotteron ist, könnt ihr den gleichen Account wie in anderen Spotteron-Apps verwenden und über verschiedene Themen und Projekte kommunizieren.
Die gesammelten Daten werden im Projekt MINAGRIS verwendet, um einen Überblick über die Menge und die Art des sichtbaren Plastiks auf Böden zu erhalten. MINAGRIS befasst sich unter anderem mit den Auswirkungen von Plastik auf Bodeneigenschaften und die biologische Vielfalt und entwickelt einen nachhaltigen Umgang mit Plastik. Zudem werden die Daten, die im Citizen Science Award 2023 in Österreich gesammelt werden, in einem wissenschaftlichen Artikel veröffentlicht (natürlich anonymisiert). Die Einträge sind außerdem für alle Interessierten in der SoilPlastic App sichtbar.
Links:
Artikel über die SoilPlastic App: www.minagris.eu/index.php/resources/soilplastic-app
MINAGRIS LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/minagriseu/
MINAGRIS Twitter: https://twitter.com/MinagrisEU
MINAGRIS wird durch das Horizon2020 Programm der Europäischen Union für Forschung und Innovation unter der Vertragsnummer 101000407 gefördert.
Das Ziel von IPM-Popillia ist es, die vom invasiven Japanischen Käfer (Popillia japoinica) ausgehende Gefahr für die Pflanzengesundheit in Europa abzuwenden. Dieser Schädling wurde 2014 versehentlich auf das europäische Festland eingeschleppt (EPPO 2014) und kann sich durch den Handelsverkehr sowie den Waren- und Personenverkehr leicht ausbreiten. P. japonica bedroht den gesamten Agrarsektor, Stadtlandschaften, sowie die Biodiversität in befallenen Gebieten.
Die Verhinderung der Invasion durch diese Art sieht sich mit zwei Herausforderungen konfrontieret: Einerseits ist die Möglichkeit den Waren- und Personenverkehr einzuschränken begrenzt, andererseits ist die erfolgreiche Ausrottung der südlich der italienisch-schweizerischen Grenze angesiedelten Population unmöglich.
Mit der IPM (Integrated Pest Management) Citizen Science App kannst du mithelfen, das Auftreten der invasiven Art Japankäfer zu melden und Orte im Agrarbereich wie Felder, Plantagen, Gemüseanbau oder auch im privaten Garten zu beobachten. Mit den Citizen Science Beiträgen unterstützt du aktiv unsere Chance, die Invasion des Japankäfers zu stoppen und die Sicherheit unserer Nahrungsproduktion in Europa, den USA und in der ganzen Welt zu erhöhen.
Vor Kurzem haben die EFSA und das JCR der Europäischen Kommission den P. japonica zum Schädling mit hoher Priorität im neuen EU-Pflanzengesundheitsgesetz nominiert. Deshalb ist es wichtig Maßnahmen zu entwickeln, die dabei helfen, die Ausbreitung des neuen Schädlings einzudämmen und den Aufbau hoher Populationsdichten zu verhindern, die zu wirtschaftlichen Verlusten für landwirtschaftliche Kulturen führen und den Migrationsdruck der Japanischen Käfer erhöhen.
Das Projekt IPM-Popillia entwickelt diese Maßnahmen. Es umfasst Teams, mitten im jüngsten Ausbruchsgebiet arbeiten und zweckdienliche praktische Forschung in einem europäischen Umfeld durchführen, die sofort als kurzfristige Eindämmungsmaßnahmen angewendet werden kann. Längerfristig bietet IPM-Popillia Werkzeuge und Ratschläge zur Bekämpfung des Schädlings in einem größeren europäischen kontinentalen Maßstab und zur besseren Vorbereitung auf ähnlichen Schädlingsbefall in der Zukunft.
Die interaktive App und die User Community laufen auf der Citizen Science App Plattform SPOTTERON und mit der Community auf www.spotteron.app.
This project has received funding from the European Union's Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 861852
Ohne die Erde unter unseren Füssen gäbe es kein Leben auf unserem Planeten. Der Boden liefert Nahrungsmittel und Rohstoffe, filtert Wasser oder schützt vor Naturgefahren. Er ist auch Heimat von Billionen kleinster Lebewesen, welche durch ihre Fülle und Produktivität einen gesunden Boden auszeichnen. Doch unsere Böden sind weltweit stark gefährdet. Umweltverschmutzung, flächendeckende Überbauungen oder eine zu intensive Landwirtschaft führen dazu, dass die Fläche gesunder Böden schrumpft – auch in der Schweiz. Es ist also höchste Zeit, genauer hinzuschauen!
Im Projekt "Beweisstück Unterhose" erkunden wir gemeinsam mit 500 Landwirt*innen und 500 Privatgärtner*innen den Dschungel unter unseren Füssen und testen eine einfache Methode, mit der jede und jeder die Bodengesundheit selbst und ohne teure Maschinen messen kann. Durch ihre Mitarbeit können wir viele Daten sammeln und eine schweizweite Übersicht über die Bodengesundheit schaffen.
Als einfache Methode haben wir eine Baumwollunterhose gewählt, welche im Boden vergraben wird. Unterhosen vergraben? Ja genau! Die Teilnehmenden beobachten den Abbau des Bauwollstoffs über zwei Monate, geben diese und diverse andere Daten in einer App ein. Schlussendlich senden sie die Wäschestücke plus Boden- und Referenzprobe zur Analyse ins Labor. Dadurch finden wir heraus, ob sich die Unterhose als Massstab für die Bodengesundheit eignet, da die Baumwolle von Bodenlebewesen gefressen wird. Unsere Hypothese ist; je zerfressener die Unterhose, desto aktiver waren die Bodenlebewesen und desto gesünder ist der Boden.
Im April 2021 haben wir 2000 standardisierte Unterhosen verschickt, um unsere Hypothese wissenschaftlich zu testen. Die Resultate sind ab Frühling 2022 auf unserer Website verfügbar. Du willst mehr über den Stand des Projekts erfahren und was du Gutes für deinen Boden tun kannst? Dann besuche unsere Website: www.beweisstueck-unterhose.ch