Citizen Science für Nachhaltige Entwicklung

 Christelle Ganne-Chédeville, co-Leiterin Nachhaltige Entwicklung an der BFH. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! imgBFHCarré 21

Citizen Science mobilisiert Bürger:innen und ermöglicht deren Teilnahme und Teilhabe an Forschungsprojekten. Doch wie können Forschungsinstitutionen ihre kreativen Köpfe besser dazu ermutigen, diese Methode zu nutzen? Insbesondere wenn es um gesellschaftliche Herausforderungen wie die Erreichung der Sustainable Development Goals (SDGs) geht? In Bezug auf Forschung für Nachhaltige Entwicklung ist die Einbindung von Citizen Science sinnvoll. Die Berner Fachhochschule (BFH) hat in ihrer Strategie «Inmitten der Gesellschaft» für den Zeitraum 2023-2026 sowie mit der Gründung des strategisches Themenfeld Nachhaltige Entwicklung Citizen Science als einen Schwerpunkt definiert.

Anschubfinanzierungen für Citizen Science an der BFH

Mit diesem Ziel initiierte das strategische Themenfeld Nachhaltige Entwicklung einen internen Aufruf im Rahmen ihres Förderprogramms im Februar 2024 für Citizen Science im Bereich Nachhaltige Entwicklung. Dadurch erhalten interdisziplinäre Forschungsteams der BFH Anschubfinanzierung für die Vorbereitung umfangreicherer, partizipativer Projekte mit Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern. Pro Projekt werden bis zu 40.000 CHF vergeben. Nach Abschluss des Aufrufs im April 2024 sollen die ersten Initiativen in der zweiten Hälfte des Jahres 2024 starten können.

Köpfe zusammenstecken und entwerfen

Am 6. Februar veranstalteten die beiden BFH-Einheiten, das strategische Themenfeld Nachhaltige Entwicklung und die Forschungskommission, einen Workshop an der BFH, um interdisziplinäre Teams zu bilden und potenzielle Projektideen zu skizzieren. Tiina Stämpfli und Nikola Stosic von Science et Cité unterstützten die Veranstaltung mit wertvollen Inputs zur Konzeption und Evaluation von Projekten sowie mit Einblicken in ihre Arbeit zum Beitrag von Citizen Science für die SDGs. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, ihre Ideen kurz vorzustellen und in Gruppenarbeit potenzielle Partner zu finden.

Fragen und Erkenntnisse

Bei diesem Workshop standen wichtige Fragen im Mittelpunkt: Wann soll Citizen Science im Projektverlauf integriert werden? Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich daraus? Inwiefern wird der Dialog mit der Gesellschaft durch das Projekt gefördert? Wie kann ein solches Projekt erfolgreich sein?

Unabhängig davon, ob es um kulturelle Untersuchungen, fürsorgliche Gemeinschaften, Herausforderungen in der Siedlungsentwicklung, Einrichtungen für straffällige Jugendliche, den Beitrag von KI für den Innenraumkomfort oder um Themen wie Verzicht und Suffizienz ging, diskutierten die Gruppen über den Grad der Beteiligung, die angemessene Anzahl von Iterationen im Citizen-Science-Prozess, die Bedeutung der Offenheit gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, die Anerkennung sowie die Vermeidung möglicher Konflikte im Alltag der Bürgerinnen und Bürger. Als Ergebnis konnten folgende wichtige Erkenntnisse gewonnen werden:

  • Citizen Science sollte bereits in sehr frühen Projektphasen berücksichtigt werden, sogar vor der Anschubfinanzierung, um sicherzustellen, dass sie erfolgreich umgesetzt werden kann.
  • Citizen Science zeigt viel Potenzial. In der Bevölkerung besteht Motivation, an solchen Projekten mitzuarbeiten. Anreize helfen dabei, finanzielle Hürden abzubauen.
  • Wissenschaft muss derzeit besser in der Gesellschaft bewertet werden. Wenn Bürgerinnen und Bürger einbezogen werden, tragen sie das Thema in die Gesellschaft und fördern dadurch das allgemeine Verständnis für die Forschung.

Du hast noch Fragen? Kontaktiere das Team Nachhaltige Entwicklung der BFH.

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